Digitalisierung will gestaltet werden – das #KUB20XX BarCamp in Essen

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Digitalisierung will gestaltet werden – das #KUB20XX BarCamp in Essen

6. Dezember 2018

Rund 100 Gestalter*innen des digitalen Wandels kamen beim BarCamp der MUTIK-Veranstaltungsreihe #KUB20XX – Kulturelle Bildung im Digitalen Zeitalter am 3. Dezember auf der Zeche Zollverein zusammen.

Künstliche Intelligenz und ihr Einfluss auf das Lernen, Potentiale der Blockchain-Technologie für die Kultur, Digital Storytelling in Schule und die digitale Revolution unseres Alltags – das offene Format des BarCamps bot Raum für vielfältige Themen. Eingebracht wurden sie von den Teilnehmer*innen selbst, die aus Kunst, Kultur, Bildung, Zivilgesellschaft, Kreativwirtschaft und Wissenschaft kamen. Eine eigene #KUB20XX App half dabei, auf den Tag einzustimmen, Ergebnisse zu dokumentieren und zu netzwerken.

Digitalisierung ist ein kultureller Prozess

Zum Einstieg in die BarCamp-Sessions wurden in zwei Keynotes die Potentiale kreativer Zugänge auf die Digitalisierung beleuchtet. Prof. Dr. Brigitte Biehl (SRH Hochschule der populären Künste) nannte die künstlerische Performance eine Grundlage für die Digitalisierung. Kunst- und Kulturtechniken zeichneten sich seit jeher durch das Aufwerfen von Fragen und das Auseinandersetzen mit Komplexität aus. In der allgegenwärtigen Unsicherheit, die die Digitalisierung bringt, sei das entscheidend. „Vorhang zu und alle Fragen offen,“ habe schon Bertolt Brecht gesagt, und damit gezeigt, wie wichtig Kunst als Fragensteller ist.

Frank Tentler, seit mehr als zwei Jahrzenten Berater für digitale Entwicklung, zeichnete ein drastisches Bild der Lage und forderte dazu auf, bei Digitalisierung statt (nur) in Technik in Kategorien wie Gesellschaft und Kultur zu denken – gerade in der Bildung. Denn die Vorbereitung auf das, was mit der Digitalisierung kommen mag, bestehe nicht mehr darin, festen Regeln und Strukturen zu folgen, sondern diese selbstbestimmt zu hinterfragen und mitzugestalten.

Sessions zu Blockchain, Kunstvermittlung und Digital Storytelling

Moritz Avenarius und Leena Jäger begleiteten die Teilnehmer*innen durch den Tag. Offene Räume, gegenseitige Neugier und Austausch auf Augenhöhe: In den Session tauschten die Teilnehmer*innen viel Wissen aus und knüpften zahlreiche neue Kontakte. Was bleibt vom BarCamp? Sabina Lopez Ennen vom BMBF dankte MUTIK, denn so „ist es auch dieses Jahr gelungen, Impulse für die Vernetzung von Akteur*innen zu schaffen, die den digitalen Wandel in und mit Kultureller Bildung gestalten wollen“.

Ivana Scharf von MUTIK betonte: „Die Veranstaltung hat deutlich gemacht, dass es jetzt eine bundesweite Anstrengung braucht. Bildung muss kreativer werden. Es fehlen didaktische Lehr- und Lernkonzepte, damit die neue technologische Infrastruktur wirksam werden kann.“ Für die Bildung in Zeiten der Digitalisierung seien Schlüsselkompetenzen notwendig wie Kreativität, lösungsorientiertes Denken, die Fähigkeit zum Umgang mit Komplexität, und Resilienz.

Die Pressemitteilung zum Download.

Fotos: © Fabian Tode