KreativCamp 2018: Kulturelle Bildung erfahren, verstetigen und verbreiten

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KreativCamp 2018: Kulturelle Bildung erfahren, verstetigen und verbreiten

30. Oktober 2018

Das KreativCamp brachte 2017 erstmals Akteur*innen aus Kultur, Schule, Politik und Gesellschaft in Essen zusammen, um mit künstlerischen Methoden zum Thema Kulturelle Bildung zusammenzuarbeiten. Am 14. und 15. November findet die zweite Ausgabe statt – dieses Mal in Hamburg. Das Programmheft mit allen Workshops und Veranstaltungsformaten finden Sie hier. Seida Bahtovic, Projektmanagerin von Kreativpotentiale im Dialog, konzipiert und organisiert das Format gemeinsam mit Kristin Naujokat. Wir haben ihr fünf Fragen zum KreativCamp gestellt.

Wie ist die Idee zum KreativCamp entstanden?

Das KreativCamp ist 2016 aus dem Netzwerk „Kreativpotentiale im Dialog“ heraus entstanden. Unsere Projektpartner*innen wünschten sich ein Austauschformat, das nicht nur alle Akteur*innen der elf beteiligten Bundesländer zusammenbringt, sondern das vor allem auf künstlerisch-kreative Methoden der Zusammenarbeit zum gemeinsamen Thema Kulturelle Bildung setzt.

Was ist das diesjährige Thema?

Dieses Jahr steht die Verstetigung und die Verbreitung von Kultureller Bildung in Schulen im Fokus. Zum jetzigen Zeitpunkt arbeiten wir mit elf Bundesländern zusammen, deren Akteur*innen Kulturelle Bildung im Schulsystem verankern wollen. Dabei wurden bereits einige Ansätze entwickelt und umgesetzt: Es fanden Praxisprojekte in Schulen statt, es wurde mit außerschulischen Partner*innen kooperiert, es entstanden Unterrichtsformate, in denen Lehrkräfte und Künstler*innen zusammenarbeiten. Immer wieder stellt sich die Frage – in Einzelschulen wie auch in den Schul- und Kulturministerien: Wie kann diese Entwicklung nachhaltig etabliert, aufrechterhalten und fortgeführt werden? Es geht darum, Strukturen für Wissenstransfer zu entwickeln und immer wieder den Mehrwert Kultureller Bildung für die Schulentwicklungsprozesse und vor allem für die Kompetenzentwicklung der Schüler*innen zu kommunizieren. Wie gewinnen wir weitere Unterstützer*innen für unser Thema? Es gilt, bundesweite Netzwerke auszubauen und mehr Kulturelle Bildung an mehr Schulen zu bringen.

Was macht das KreativCamp so einzigartig?

Beim KreativCamp kommen bis zu 150 Personen aus elf Bundesländern zusammen. Es sind Lehrkräfte, Künstler*innen, Schulleitungen, Schulentwicklungsberater*innen, Mitarbeiter*innen aus Landesinstituten für  Schulische Qualität, aus Akademien Kultureller Bildung, Referent*innen aus Schul- und Kulturministerien sowie natürlich Schüler*innen vertreten. Dass diese Beteiligten länder- und professionsübergreifend miteinander in kreativen Workshops arbeiten, sich vernetzen und ihre unterschiedlichen Sichtweisen darauf, was gute Kulturelle Bildung ausmacht, wie sie funktionieren und wie sie weiter vor Ort gestärkt werden kann, einbringen, das ist sehr besonders und ein großer Mehrwert des KreativCamps. Nicht zu vergessen die Art und Weise der Zusammenarbeit: Wir folgen dem Prinzip der Selbstähnlichkeit. Wenn wir also über Kulturelle Bildung und ihren Mehrwert für die Persönlichkeitsentwicklung von Schüler*innen sprechen, dann wollen wir uns in diese Lage hineinversetzen und die Methoden Kultureller Bildung und künstlerische Ansätze für unsere Arbeit wirksam machen.

Welches Programm und welche Referent*innen erwarten die Teilnehmer*innen dieses Jahr beim KreativCamp?

Das Programm ist vielschichtig und umfasst mehrere eintägige Workshops, die auf die Bedarfe und Interessen der verschiedenen Beteiligten abgestimmt wurden. Im Workshop von Kulturagentin Silke Ballath entwickeln die Teilnehmenden gemeinsam eine Vision von der Schule der Zukunft unter Einsatz künstlerischer Ansätze. Für Lehrkräfte dürfte zum Beispiel der Workshop zum Thema Unterrichtsentwicklung, bzw. wie Lehrer*in und Künstler*in im Tandem zusammenarbeiten können, spannend sein, gerade wegen der Praxiseinheiten. Dabei werden der „Learning Through the Arts“-Ansatz sowie die Arbeit des Programms „Generation K“ aus Rheinland-Pfalz vorgestellt. Marina Weisband und das Künstlerkollektiv „Berthold und Schön“ widmen sich dem Thema „Partizipation an Schulen“: Wie binden wir aktiv die Schüler*innen in schulische Prozesse ein? Interessant und praxisnah stelle ich mir auch den Workshop zu strategischer Kommunikation in Schulen vor: Wie kann intern und extern kommuniziert werden, um Kulturelle Bildung zu verstetigen? Wir widmen uns weiterhin dem Thema der Gestaltungsrahmen von Schulleitungen und reflektieren dabei das Verständnis von Führungsräumen. Aufgrund der hohen Nachfrage aus dem letzten Jahr haben wir außerdem erneut das niederländische Künstler*innenkollektiv „Building Conversation“ eingeladen, das zwei Workshops anbieten wird und dabei das Gespräch als Kunstwerk ins Zentrum rückt.

Jede*r Teilnehmer*in kann zwei Workshops besuchen – angesichts dieser Auswahl wird das sicherlich keine leichte Entscheidung!

Was ist dein persönliches Programmhighlight?

Ich bin gespannt auf die Gesprächsrunde mit Referent*innen aus Schul- und Kulturministerien der elf Bundesländer. Sie werden diskutieren, inwiefern die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz (KMK) zu Kultureller Bildung jeweils vor Ort umgesetzt werden. Welche Maßnahmen wurden bereits im jeweiligen Bundesland getroffen? Was zeigte Erfolg? Und in welchen Bereichen gibt es noch Handlungsbedarf? Shelly Kupferberg wird diese Gesprächsrunde moderieren und wir freuen uns besonders, dass Pia Hegener, KMK-Berichterstatterin für Kulturelle Bildung, teilnimmt.  Sie wird aus Sicht der KMK für die fünf Bundesländer sprechen, die nicht vor Ort sein können und noch nicht Teil des Netzwerks von Kreativpotentiale im Dialog sind, sodass alle Perspektiven in dieser Diskussion Raum finden.

Der Berg

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